Klientelismus ist ein System personeller, ungleicher Abhängigkeitsbeziehungen in politischen Apparaten, zwischen einflussreichen Personen und ihren Klienten auf der Grundlage von Leistung und Gegenleistung. Betrachtet man diese Form...
Klientelismus ist ein System personeller, ungleicher Abhängigkeitsbeziehungen in politischen Apparaten, zwischen einflussreichen Personen und ihren Klienten auf der Grundlage von Leistung und Gegenleistung. Betrachtet man diese Form asymmetrischer Beziehung von Seiten der einflussreichen Person aus, spricht man auch von Patronage.
Die Klientel (lateinisch: clientela) ist eine Gruppe von Klienten, im Alten Rom wie heute noch als die Person, die einen Anwalt befragt oder für sich sprechen lässt (cluere: hören, gehorchen). Im Mittelalter wurde bei der Weiterverwendung römischen Rechts auch die Bezeichnung „cliens“ und „advokatus“ beibehalten. In politischer Hinsicht ist der Klientelismus ein Vorläufer der indirekten Demokratie, da der Patron Verantwortung für das Wohl und die Sicherheit seiner Klientel gewährleistet und im Tausch Nahrung und Arbeit erhält (d. h. Steuern, Ernten, Frondienste und Truppen zur Verteidigung).