Als institutioneller Rassismus (auch: struktureller Rassismus) werden Rassismen bezeichnet, die von Institutionen der Gesellschaft, von ihren Gesetzen, Normen und internen Logik ausgehen, unabhängig davon inwiefern Akteure innerhalb der...
Als institutioneller Rassismus (auch: struktureller Rassismus) werden Rassismen bezeichnet, die von Institutionen der Gesellschaft, von ihren Gesetzen, Normen und internen Logik ausgehen, unabhängig davon inwiefern Akteure innerhalb der Institutionen absichtsvoll handeln oder nicht.Er kann als ein Gegensatz zum personellen Rassismus verstanden werden, der sich beispielsweise im alltäglichen Rassismus und im Rechtsextremismus in Vorurteilen oder Gewalt ausdrückt.
Institutionellen Rassismus erfahren Menschen durch Ausgrenzung, Benachteiligung oder Herabsetzung in gesellschaftlich relevanten Einrichtungen wie beispielsweise:
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF, engl. group-focused enmity) ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff, der Einstellungen im Bereich Rassismus, Rechtsextremismus, Diskriminierung und Sozialdarwinismus mit einem integrativen Konzept zu...
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF, engl. group-focused enmity) ist ein sozialwissenschaftlicher Begriff, der Einstellungen im Bereich Rassismus, Rechtsextremismus, Diskriminierung und Sozialdarwinismus mit einem integrativen Konzept zu fassen versucht. Das Konzept wird aktuell weiterentwickelt zum Begriff der „Pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen (PAKOs)“.
Der von Erziehungswissenschaftler Wilhelm Heitmeyer (* 28. Juni 1945) geprägte Begriff bezeichnet zugleich ein Forschungsprogramm zur empirischen Langzeituntersuchung solcher Einstellungen in Deutschland. Die empirische Forschung findet in erster Linie im Rahmen eines Projekts des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung sowie eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs statt, an dem die Universitäten Bielefeld und Marburg beteiligt sind.
Der Begriff Rassismus ohne Rassen gehört zu einem von den Sozialwissenschaftlern Étienne Balibar (1992) und Stuart Hall (1989) geprägten Theorieansatz der Rassismusforschung. Er geht dabei von der Existenz eines Rassismus aus, bei dem der Begriff...
Der Begriff Rassismus ohne Rassen gehört zu einem von den Sozialwissenschaftlern Étienne Balibar (1992) und Stuart Hall (1989) geprägten Theorieansatz der Rassismusforschung. Er geht dabei von der Existenz eines Rassismus aus, bei dem der Begriff der Rasse nicht verwendet werde. Er ist heute ein weitverbreiteter Topos in der Rassismusforschung. Anstelle des Begriffs Rassismus ohne Rassen werden teilweise auch die Begriffe Kulturalismus sowie kultureller Rassismus und Neo-Rassismus verwendet. Der Rassismus ohne Rassen geht nach Balibar einher mit der „Naturalisierung des Kulturellen, des Sozialen oder der Geschichte, wodurch diese sozusagen stillgestellt und jeglichem Versuch einer Veränderung entzogen sei“ (Siegfried Jäger[4]).
„Ideologisch gehört der gegenwärtige Rassismus in den Zusammenhang eines ‚Rassismus ohne Rassen‘, eines Rassismus, der – jedenfalls auf den ersten Blick – nicht mehr die Überlegenheit bestimmter Gruppen oder Völker über andere postuliert, sondern sich darauf beschränkt, die Schädlichkeit jeder Grenzverwischung und die Unvereinbarkeit der Lebensweise und Traditionen zu behaupten.“
– Étienne Balibar: Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten
In "Der Rassist in uns" zeigen die Sozialpsychologin Prof. Dr. Juliane Degner und der Sozialpädagoge Prof. Dr. Mark Schrödter die Mechanismen der Diskriminierung auf.
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