By Felix Mbunga on Dienstag, 25. Oktober 2016
Category: Obdachlosigkeit & Slums

Obdachlos? Eine Frage der freien Entscheidung?

“Ach die Leben doch freiwillig auf der Straße!”. "Schämen die sich nicht auf der Straße zu leben!"
Solche kräftigen Aussagen höre ich oft, wenn ich in meinem Freundeskreis oder mit Schulkameraden über Obdachlosigkeit rede. Doch diese Aussage trifft nur auf kleinen Bruchteil der zutreffenden Menschen zu. Was heißt überhaupt Obdachlos? Obdachlos sind Menschen, die keinen festen Wohnsitz und keine Unterkunft haben. Sie übernachten im öffentlichen Raum wie Parks, Gärten oder U-Bahnstationen. Menschen die über keinen vertraglichen abgesicherten Wohnraum verfügen, bezeichnet man als Wohnungslos. Diese Menschen leben meistens in Notunterkünften oder übernachten in kommunalen Einrichtungen. Die Wohnungslosigkeit fällt daher in der Gesellschaft nicht so stark auf, und darf nicht mit der Obdachlosigkeit verwechselt werden.

 

Die Gründe für eine Obdachlosigkeit oder Wohnungslosigkeit sind:

Verlust der Arbeit,

Schulden oder andere finanziellen Probleme,

Trennung oder Scheidung,

häusliche Gewalt,
psychische Probleme wie Depressionen,

 

“In Deutschland muss doch niemand obdachlos sein” eine Aussage die der ein oder andere einschließlich mich auch schon mal gehört hat. Damit wird betont bzw. hervorgehoben dass das Sicherungssystem in Deutschland so gut konzipiert ist, dass deutsche Staatsbürger/innen nicht obdachlos sein müssen. Doch die Obdachlosen-zahlen in Deutschland sind um die hälfte gestiegen teilte im Jahr 2015 die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) in Berlin mit. Die Obdachlosigkeit ist ein monate- oder Jahrelanger Prozess, der Tag an dem eine Person obdachlos wird ist zweifellos ein traumatisches Ereignis. In dieser Zeit wo Obdachlose ihr Leben auf der Straße verbringen, sind Bedürfnisse wie Hunger, Durst und Wärme mit geringen finanziellen Mitteln schwer zu stillen.

 

In den meisten Fällen gelingt es den Menschen den Weg in die “Normalität” zu gehen.

 

Doch dafür muss der Obdachlose bereit sein Hilfe anzunehmen. Es gibt Streetworker und Ehrenamtliche Mitarbeiter die in größeren Städten engagiert sind, Obdachlose in ein geregeltes Leben zu führen. Damit dies gut funktionieren kann, wird zuerst versucht den Obdachlosen ein Platz in einem Wohnheim mit Postanschrift zu verschaffen. Damit der Obdachlose Post empfangen kann. Danach folgt die Hürde zu den Gang der Ämtern, dabei wird der Obdachlose von Sozialarbeitern begleitet. Viele Obdachlose sind mit den Behördengängen oft überfordert, dass sie sich aufgeben, und irgendwann auf der Straße wiederfinden.Wenn das alles gut gemeistert wurde, beginnt die Wiedereinführung in den Arbeitsprozess und das beziehen in eine eigene Wohnung. Alle Obdachlosen die Bereit sind diese Auflagen zu erfüllen haben eine gute Chance ihr Leben auf der Straße zu beenden.

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